Spanien ist einer der Spitzenreiter in der weltweit jährlichen Olivenöl Produktion.
Spanisches Olivenöl weist eine große Vielfalt verschiedener Sorten auf, was vor allem an den unterschiedlichen Klimabedingungen im gesamten Land liegt.
Spanisches Olivenöl kalt gepresst zeichnet sich durch seinen Vitaminreichtum aus und ist wegen des besonders hohen Anteils an einfach ungesättigten Fettsäuren eines der gesündesten Fette.
Es nimmt unter anderen Ölsorten eine Sonderstellung ein da es nicht wie die meisten anderen Öle mit Lösungsmittel aus den gemahlenen Ölsamen hergestellt wird sondern kalt gepresst aus der frischen Frucht inclusive Kern.
Es ist also ein reines Naturprodukt und der Geschmack ist einfach einzigartig.
Der Anbau von Oliven reicht bis ins vierte Jahrtausend v. Chr. zurück.
Etwa sieben Jahre nach der Pflanzung trägt ein Olivenbaum erstmals Früchte. Vom späten Herbst bis in den Winter hinein wird dann geerntet.
Auch ganz interessant zu wissen ist das der Reifegrad die Farbe der Oliven bestimmt.
Werden Oliven vor der Reife gepflückt, sind sie noch grün. Dunkle Oliven sind ganz natürlich am Baum gereift und wir finden dann verschiedene Farbtöne von bräunlich bis etwa violet.
Aus grünen Oliven kann man auch mit künstlicher Hilfe dann Schwarze herstellen.
Natives Olivenöl Extra(Aceite de Oliva Virgen Extra) ist ein kalt gepresstes Öl aus erster Pressung mit einem Säuregehalt unter 0,8 Prozent.
Natives Olivenöl(Aceite de Oliva Virgen) ist ebenfalls ein kalt gepresstes Öl und dessen Säuregehalt unter zwei Prozent beträgt.
Olivenöl (Aceite de Oliva) besteht aus einer Mischung von nativem Olivenöl und raffiniertem Olivenöl (heiss gepresst!). Meistens beträgt der Anteil in der Mischung an kalt gepresstem Olivenöl nur maximal zwei Prozent.
Die große Geschmacksvielfalt ist durchaus mit den Aromen von Weinen vergleichbar.
Den Geschmack beeinflussen vor allem 3 Faktoren, der Reifegrad zu dem die Oliven geerntet und verarbeitet wurden, das Alter des Olivenöls und die Olivensorte die angebaut wurde.
Sorten:
Etwa 260 verschiedene Olivensorten werden im Land angebaut, die sich alle hinsichtlich Duft, Geschmack und Aroma unterscheiden.
Andalusien produziert mit mehr als 80% das meiste spanischen Olivenöl.
25 spanische Anbaugebiete tragen mittlerweile auch das Qualitätssiegel „Denominación de Origen de Aceite de Oliva virgen extra“ oder D.O. – eine Garantie für die spanische Herkunft des kalt gepressten, nativen Olivenöls.
Arbequina:
Eine der bekannteren spanischen Olivensorten.
Geschmack:fruchtig, mild, leicht süßlich (erinnert an Mandeln und Artischocken)
Verwendung: wird zu Fisch, Meeresfrüchten und gegrilltem Gemüse empfohlen.
Blanqueta:
Der Name kommt von der fast weissen Farbe der Oliven.
Geschmack: erinnert an Mandeln und ist sehr mild mit intensiven Aroma
Cornicabra:
Geschmack: breites geschmackliches Spektrum von süßlich zu milder Bitterkeit bis hin zu scharf
Verwendung: Aioli, Fleisch und Dressings.
Empeltre:
Geschmack:sehr angenehm, nur selten bitter, sondern eher fruchtig und süß, mit einer Apfel- oder Mandelnote.
Verwendung:Marinaden, Dressings,auch für die Herstellung von Mayonnaise.
Hojiblanca:
Die Früchte dieser Sorte reifen eher spät.
Aus den Oliven der Hojiblanca bereitet man außer Olivenöl auch schwarze Tafeloliven zu.
Geschmack: schmeckt zartbitter und pikant nach Kräutern
Lechin:
Die Farbe des Fruchtsaftes Ihrer Frucht ist weißlich wie Milch und somit wurde der Name vom spanischen „leche“ abgeleitet
Geschmack:würzig und ein wenig bitter, weshalb es vor allem zu Gerichten mit viel Röstaromen gereicht wird.
Manzanilla:
Olive die meist nur als Tafelolive gereicht wird, da Ihr Öl ein wenig bitter schmeckt.
Picual:
Die wichtigste Sorte Spaniens.
Geschmack: je nach Anbaugebiet unterschiedlich. In höheren Lagen eher fruchtig und leicht süßlich, in tieferen Regionen dagegen etwas bitterer und holziger
Verwendung:am besten für Gemüse und gebratene Fleischgerichte.
Picudo:
Bevorzugte Sorte in Andalusien
Geschmack:schmeckt fruchtig nach Mandeln und Äpfeln.Sehr mild und süsslich.
Verdial:
Geschmack: fruchtig-süß und enthalten keine Bitterstoffe
Verwendung:vor allem für Salate gut geeignet.
Und ganz zum Schluss noch ein kleiner Tipp:
Das Olivenöl sollte immer gut verschlossen im Dunklen, kühl aber nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Angebrochene, wieder gut verschlossene Flaschen behalten ihr vollständiges Aroma etwa 3-4 Monate.